+49 7071-29-76812 wirtschaftskoordination@uni-tuebingen.de
Deutsch
Projekte Mobile Activity Lab (MAL)
Michael Feaux / Universität Tübingen

Mobile Activity Lab (MAL)

Mobile Activity Lab (MAL)

Das Mobile Activity Lab ist ein interdisziplinäres Projekt aus Sportwissenschaft und Sportmedizin und wird sich der oben genannten Frage mit wissenschaftlichen Methoden der Systembiologie, Psychologie und Soziologie widmen.

 

Regelmäßige körperliche Aktivität ist der einfachste Weg, sich vor vielen Krankheiten zu schützen. Die Frage, warum sich manche Menschen häufiger und andere dagegen weniger bis gar nicht bewegen, beschäftigt die Wissenschaft schon länger.

Das Mobile Activity Lab ist ein interdisziplinäres Projekt aus Sportwissenschaft und Sportmedizin und wird sich der oben genannten Frage mit wissenschaftlichen Methoden der Systembiologie, Psychologie und Soziologie widmen.

Dabei stehen drei Themen im Vordergrund: a) das Bewegungsmonitoring unter Alltagsbedingungen, b) soziale und ökonomische Anreizsysteme und c) Analyse individueller Trainingsbedarfe und -motivation, die einen längeren Aufenthalt am Standort Tübingen (Interfakultäres Forschungszentrum für Sport und körperliche Aktivität) erfordern.

Im Sinne einer angewandten Wissenschaft sollen die gewonnenen Erkenntnisse in bewegungs- und gesundheitsbezogene Dienstleistungen überführt werden, wie z.B. in individualisierte Trainings- und Aktivierungsprogramme und Sport- und Gesundheitsberatungsangebote.

Die Erforschung unterschiedlicher Settings wird durch die mobile Form des Mobile Activity Labs möglich. Hier sind ca. 12 Fahrten pro Jahr geplant, die mit einer einwöchigen Standzeit vor Ort einhergehen sollen. Standortziele sind sowohl Kindergärten, Kitas, Schulen, Kliniken, Unternehmen und Seniorenresidenzen als auch Markt- und Messeplätze der Großraumregion Stuttgart/Neckar-Alb.

Durch Kurz- und Langzeituntersuchungen zur Bewegungskultur und zur Prävention von Zivilisationskrankheiten am Standort Tübingen und an den Standorten im Großraum Stuttgart/Neckar-Alb werden Erkenntnisse zum Schutz der Gesellschaft transferiert. Das gesellschaftliche Engagement der Betreiber (AOK, Universität, und weitere Unterstützer) wird durch Öffentlichkeitsarbeit, aber besonders durch die rollende Werbeplattform Mobile Activity Lab ins „Ländle“ getragen.

© Daniel Haigis

© Daniel Haigis

So wurde das MAL durch ein eigens dafür verbautes Klimamodul für Projekte zum Thema Klima und Hitze nutzbar gemacht, um darin Hitzeexpositionstests durchführen zu können. In der PräHIT-Studie („Analyse von Prädiktoren der individuellen Hitzetoleranz im Triathlonsport“) wurde an Triathletinnen und Triathleten untersucht, inwieweit eine Ausdauerbelastung zu einer Störung der Barrierefunktion des Darmes führt und dies mit möglichen Magendarmbeschwerden beim Wettkampf korreliert. In dem vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekt wurden u.a. das Verhalten sogenannter „Leaky Gut“- Parameter im Blut und das Darmmikrobiom untersucht, jeweils unter Laborbedingungen im MAL und bei einem Halbdistanztriathlon im Feld. Die ersten Ergebnisse zeigen hierbei einen im Ausmaß auf individueller Ebene reproduzierbaren Anstieg der „Leaky Gut“- Parameter unter Labor- und Wettkampfbedingungen.

Zudem ist das MAL im Setting Bildungseinrichtung in Baden-Württemberg (Landkreise Tübingen, Esslingen, Heilbronn) aktiv. Das Wundine-Projekt („Wissenschaftliche Evaluation der ‚Wundine on Wheels‘-SchwimmMobile-Angebote“), gefördert von der Josef-Wund-Stiftung, befasst sich mit der Vermittlung von schwimmspezifischen Kompetenzen bei (Vor-)Schulkindern, wobei die Wassergewöhnung und -bewältigung sowie das Erlernen schwimmspezifischer Grundfertigkeiten im Fokus stehen. Der Einsatz von mobilen Schwimmflächen (SchwimmMobile) erhöht die Möglichkeiten für (Vor-)Schulkinder in wohnortnaher Umgebung Angebote zur schwimmspezifischen Kompetenzvermittlung wahrnehmen zu können und bildet zusammen mit dem MAL eine hervorragende Basis für einen translationalen Austausch. Die kindgerechte Erfassung von differenzierten Wirkungen des SchwimmMobile-Konzepts mit dem Hintergrund eines ganzheitlichen Verständnisses der Befähigung für Bewegungs- und Sportaktivitäten im Bewegungsraum Wasser (Aquatic Physical Literacy) ist das Ziel dieses Projekts. In einem weiteren fachlichen Austausch mit allen beteiligten Akteuren sollen auf Basis der generierten Erkenntnisse Implikationen zur Qualitätsentwicklung des SchwimmMobile-Konzepts unterstützt werden. Des Weiteren bearbeitet die MAL-Arbeitsgruppe die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation des Förderprogramms „Vorschulkinder lernen schwimmen“ der Stiftung Kinderland Baden-Württemberg und der Wiedeking-Stiftung.